Zum Inhalt springen

Bianca Kastl


Bianca Kastl ist autodidaktische Digitalexpertin, die erklärt, warum etwas in der Digitalisierung geht oder eben nicht!

Als Product Owner in einem großen Projekt zur Digitalisierung des Gesundheitswesens wird sie auch von Bundestagsausschüssen gefragt, wie denn das mit der Digitalisierung in Verwaltung und Gesundheitswesen eigentlich funktionieren kann.

© Bianca Kastl

Wir finden, dass Biancas TEDx Talk am 14.09.2024 perfekt zu unserem diesjährigen Motto „Change Is Now?!“ passt. Denn es ist höchste Zeit, dass sich auch bei der Digitalisierung in Deutschland noch viel mehr ändert.

Doch was ist eigentlich der Grund für die Verzögerungen?
Bianca sagt ganz klar: Verantwortungsdiffusion. Denn in Deutschland sprechen viele über Digitalisierung mit, versuchen digitale Lösungen aber nur aus Sicht von einzelnen Organisationen oder Unternehmen durchzudrücken. Schuld am Scheitern sind dann aber immer die anderen.

  1. Fünf Sätze über dich – was machst du im Leben, welchen Lebensweg hast du eingeschlagen, worauf bist du stolz?
    Aktuell bin ich Product Owner in einem größeren Projekt zur Digitalisierung des Gesundheitswesens von Beruf her.
    Normalerweise bin ich die, die in den digitalen Dingen um uns herum Probleme mit IT-Sicherheit und Privacy findet und das besser machen will.
    Dahin gekommen bin ich über ein Studium von irgendwas mit Medien, aber eigentlich bringe ich mir Digitales seit vielen Jahren selbst bei.
    Dabei bin ich gefragte Expertin, auch für die Politik und manchmal fragen mich Bundestagsausschüsse, wie denn das mit der Digitalisierung in Verwaltung und Gesundheitswesen denn eigentlich funktionieren kann.
    Irgendwie bin ich da schon etwas stolz drauf: Die autodidaktische Digitalexpertin, die jetzt erklärt, warum etwas in der Digitalisierung geht oder eben nicht.
  2. Mit welchem Hintergrund bist du zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen gekommen? Von der digitalen Seite oder von der Gesundheitsseite? Wie ist das passiert?
    Ich bin da in der Corona-Pandemie eigentlich so mehr oder weniger reingerutscht. Eigentlich komme ich von der digitalen Seite her. Irgendwie war in der Pandemie speziell im Digitalen vieles im Argen. Also half ich dabei, das mit digitalen Tools ein klein wenig schlimmer zu machen. Irgendwie bin ich dabei geblieben, weil es mir mehr Sinn stiftet, digitale Lösungen besser zu machen, die Menschen auch wirklich helfen – statt nur hübsche Bildchen oder Animationen.
  3. Das Motto des diesjährigen TEDxStuttgart lautet „Change Is Now?!“ Es ist höchste Zeit, dass sich bei der Digitalisierung in Deutschland etwas ändert. Was ist deiner Meinung nach der Grund für die Verzögerungen und welche Perspektiven haben wir?
    Verantwortungsdiffusion. Speziell in Deutschland sprechen viele über Digitalisierung mit, versuchen digitale Lösungen nur aus Sicht von einzelnen Organisationen oder Unternehmen durchzudrücken, schuld sind dann am Scheitern aber immer die anderen. Aber mit mehr Menschen, die eine bessere digitale Welt für alle wollen, die ihre unterschiedlichen Perspektiven einbringen, kann das von unten heraus trotzdem immer noch was werden.
  4. Für dich persönlich – welche Perspektiven eröffnet die Digitalisierung? Welche Gefahren bringt sie mit sich?
    Digitalisierung kann etwas sehr Befähigendes sein, sie kann Menschen ganz neue Möglichkeiten eröffnen, die vorher unmöglich waren. Mit der Geschwindigkeit, mit der gut gemachte Digitalisierung befähigen kann, kann sie aber auch mit Höchstgeschwindigkeit die Welt ins Negative verändern, in Richtung Datenkapitalismus, Überwachungsstaat oder eine Welt digital verstärkter Spaltung durch Fakes und Falschinformationen etwa.
  5. Worüber wirst du auf der TEDxStuttgart sprechen? Formuliere es als klassischen Tweet in 140 Zeichen.
    Was macht das mit den Menschen? Unser gespaltenes Verhältnis zum Scheitern der Digitalisierung und dem Datenschutz.
  6. Warum glaubst du, dass dies eine Idee ist, die es wert ist, verbreitet zu werden (TED-Motto)? Wie umsetzbar ist sie für unsere Zuhörer, was können sie tun?
    Die Art von Digitalisierung, die wir in den letzten Jahrzehnten mitgemacht haben, hat nicht an allen Stellen zu besseren digitalen Lösungen für Menschen geführt, oftmals sogar zum Gegenteil. Dabei brauchen wir bessere Digitalisierung, die Menschen dient. Der erste Schritt für Zuhörende ist dabei oftmals, sich mit seinem Verhältnis und den Folgen von Daten auseinanderzusetzen. Um dann am Ende festzustellen, dass richtig angewandter Datenschutz uns vor schlechten digitalen Lösungen bewahren kann.